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"Gute Weiterbildung - Gerecht geht anders!"

Darum mischen wir uns ein

Bildung ist ein Menschenrecht. Sie ist die Voraussetzung für einen verantwortungsvollen Umgang des Menschen mit sich selbst, mit anderen Menschen und der Umwelt. Lebensbegleitende Bildung ermöglicht ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben, kulturelle, soziale und demokratische Teilhabe sowie Mitbestimmung in Betrieb und Gesellschaft.

Bildung sichert den Zugang zu Arbeit und Beruf und ist damit Teil der sozialen Frage. Zudem entwickelt sich ein demokratisches Gemeinwesen nur weiter, wenn sich die Individuen selbst-bewusst, kompetent und engagiert einsetzen. Deshalb ist es die Aufgabe von Gewerkschaften, sich an der bildungspolitischen Debatte zu beteiligen.

Freie und fest angestellte Beschäftigte bei Bildungsträgern haben in und mit ver.di eine starke Interessenvertretung zur Verbesserung ihrer Arbeits- und Entgeltbedingungen.


Das ist die Ausgangslage in der Weiterbildung

Alle reden vom lebensbegleitenden Lernen. Tatsächlich fehlen bisher institutionelle, finanzielle und organisatorische Voraussetzungen. Im europäischen Vergleich nimmt Deutschland bei der beruflichen Weiterbildung nur einen Platz im Mittelfeld ein. Staat und Unternehmen investieren immer weniger in Weiterbildung, die Individuen dagegen geben immer mehr Geld dafür aus. Nur wer bereits über ein hohes Qualifikationsniveau verfügt, hat viel-fache Chancen zum Weiterlernen.

Es fehlen gesetzliche Regelungen. Politische Konzepte wie das „Bildungssparen“ sind zur Problemlösung ungeeignet. Noch befassen sich zu wenige Tarifverträge mit Fragen der beruflichen Weiterbildung. Personal- und Betriebsräte nutzen ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten noch nicht ausreichend und brauchen mehr Unterstützung.


Das fordert ver.di

Die Beteiligung an Weiterbildung muss steigen. Dazu verfolgt ver.di eine „3-Wege-Strategie“: Ein Weiterbildungsgesetz auf Bundesebene soll geeignete Finanzierungs- und Freistellungsregelungen vorsehen. ver.di wird mehr tarifvertraglich verankerte Weiterbildungsansprüche durchsetzen und unterstützt Personal- und Betriebsräte bei deren Umsetzung.

Die Transparenz der Angebote auf dem Markt verschiedenster Anbieter ist zu erhöhen. Qualitätssicherung und Zertifizierungsverfahren müssen verbindlich werden. Erwerbslose brauchen einen Rechtsanspruch auf Fortbildung und Umschulung mit Unterhaltssicherung.

Zudem sucht ver.di Lösungen, z.B.: „Wie Lernzeitkonten intelligent gestalten?“ oder „Wie kann eine Weiterbildungsumlage aussehen, durch die Aufwendungen für berufliche Qualifizierung auf alle Unternehmen verteilt werden?“


Darum lohnt sich gemeinsames Einmischen

Angesichts der Bedeutung von Weiterbildung für die Arbeits-und Lebensbedingungen sowie für eine innovative Dienstleistungspolitik nutzt das Engagement für ein solidarisches System, das mehr Teilhabe ermöglicht, allen. Betriebliche Weiterbildungsinitiativen werden durch ver.di unterstützt.

In der Weiterbildungsbranche selbst, wo viele als „freie“ Dozent/-innen arbeiten oder zu prekären Bedingungen angestellt sind, ist es oft schwierig, bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dennoch hat ver.di den ersten Branchentarifvertrag in der Weiterbildung erstritten. Nun ist sogar der Mindestlohn in Sicht, damit wird Lohn-Dumping in der Weiterbildung gestoppt. ver.di verfolgte dieses Ziel beharrlich und erfolg-reich.


Quelle: ver.di, Bereich Bildungspolitik

Sie können diesen Artikel hier als pdf-Datei herunterladen. Z. b., um ihn am Schwarzen Brett im Betrieb auszuhängen.


Verweise zu diesem Artikel:
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 10.03.2011