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Zukunftsherausforderung ‘Lebensbegleitendes Lernen’

Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat folgende Kleine Anfrage an den Senat gerichtet:

Das Lernen im Lebenslauf gehört zu den großen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und ist damit entscheidend für die individuellen Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger, den Erfolg der Wirtschaft und die Zukunft der Gesellschaft. Gerade vor dem Hintergrund, dass sich Wissen ständig tiefgreifend wandelt, ist die Teilhabe an Weiterbildung zu fördern und ein angemessenes Angebot für unterschiedliche Zielgruppen vorzuhalten. Heute reicht eine Berufs- oder Hochschulbildung nicht mehr ein ganzes Leben. Stattdessen stehen Bürgerinnen und Bürger vor der Herausforderung, ihr Wissen durch Lernen ständig anzupassen und zu erweitern. Die Europäische Union hat eine Weiterbildungsquote von 12,5% bis 2010 zum Ziel erklärt. Deutschland hat mit seiner gegenwärtigen Quote von 5,8% erheblichen Nachholbedarf. Deshalb ist es eine große Herausforderung an uns alle, den Weiterbildungsbereich zukunftsfest weiter zu entwickeln. Dabei muss ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, dass die Gesellschaft in der Bildung nicht weiter auseinanderdriftet.

Die drei Säulen der Weiterbildung – allgemeine, politische und berufliche Weiterbildung – sind dabei gleichermaßen wichtig. Um eine sinnvolle Strategie zu entwickeln, wie man den Herausforderungen des lebensbegleitenden Lernens begegnen kann und welche koordinierte Förderung in Bremen und Bremerhaven dafür notwendig ist, bedarf es einer soliden Datengrundlage. Nur so kann beurteilt werden, inwieweit die vorhandenen Mittel bedarfsgerecht und zielführend eingesetzt werden.

Wir fragen den Senat:
  1. Wie hoch ist das Budget, welches das Land Bremen für die externe, öffentlich (mit-) finanzierte Weiterbildung jeweils in den Jahren 2004-2008 einsetzte (bitte getrennt nach kommunalen, Landes- und Drittmitteln aufführen)? Wie wurden diese Mittel in den Jahren 2004-2008 auf die verschiedenen Ressorts verteilt? Wie verteilen sich diese Mittel auf die Bereiche politische, allgemeine und berufliche Weiterbildung?

  2. Wie viele Personen haben im Land Bremen jeweils in den Jahren 2004-2007 von der Möglichkeit einer Weiterbildungsmaßnahme Gebrauch gemacht (bitte getrennt aufführen nach Geschlecht, Alter, formalem Bildungsstand und Stadtteilwohnsitz)? Wie verteilen sich diese Personen auf die Bereiche allgemeine, politische und berufliche Weiterbildung?

  3. Wie viele TeilnehmerInnen-Unterrichtsstunden wurden jeweils in den Jahren 2004-2007 absolviert (bitte getrennt aufführen nach Geschlecht, Alter, formalem Bildungsstand und Stadtteilwohnsitz)? Wie verteilen sich diese TeilnehmerInnen-Unterrichtsstunden auf die Bereiche allgemeine, politische und berufliche Weiterbildung? Aus welchen Finanzierungsquellen und in welcher Höhe wird eine TeilnehmerInnen-Unterrichtsstunde in der allgemeinen, politischen und beruflichen Weiterbildung finanziert?

  4. Nach welchen Kriterien werden Weiterbildungsveranstaltungen jeweils der politischen, beruflichen und allgemeinen Weiterbildung zugeordnet? Wie geschieht das konkret bei EDV- und Fremdsprachenkursen?

  5. Welche Weiterbildungsträger im Land Bremen bekommen nach dem Bremischen Weiterbildungsgesetz institutionelle und/oder Programmförderung? Wie hoch war die institutionelle und/oder Programmförderung für die einzelnen Weiterbildungsträger in den Jahren 2004-2008? Nach welchen Kriterien erfolgt die Förderung? Wie verteilt sich diese Förderung auf die Bereiche politische, allgemeine und berufliche Weiterbildung?

  6. Wie viele Personen haben im Land Bremen jeweils in den Jahren 2004-2007 von der Möglichkeit einer förderfähigen Weiterbildungsmaßnahme nach dem Weiterbildungsgesetz Gebrauch gemacht (bitte getrennt aufführen nach Geschlecht, Alter, formalem Bildungsstand und Stadtteilwohnsitz)? Wie verteilen sich diese Personen auf die Bereiche allgemeine, politische und berufliche Weiterbildung?

  7. Wie viele förderfähige TeilnehmerInnen-Unterrichtsstunden nach dem Weiterbildungsgesetz wurden jeweils in den Jahren 2004-2007 absolviert (bitte getrennt aufführen nach Geschlecht, Alter, formalem Bildungstand und Stadtteilwohnsitz)? Wie verteilen sich diese TeilnehmerInnen-Unterrichtsstunden auf die Bereiche allgemeine, politische und berufliche Weiterbildung? Aus welchen Finanzierungsquellen und in welcher Höhe wird eine TeilnehmerInnen-Unterrichtsstunde in der allgemeinen, politischen und beruflichen Weiterbildung finanziert?

  8. Wie viele Personen im Land Bremen haben jeweils in den Jahren 2004-2007 von der Möglichkeit eines Bildungsurlaubs Gebrauch gemacht? Wie verteilt sich die Kurswahl auf allgemeine, politische und berufliche Weiterbildung?

Der Senat beantwortet die Kleine Anfrage wie folgt:

Vorbemerkung

„Externe, öffentlich (mit-) finanzierte Weiterbildung“, ist die Weiterbildung, die sich an die Bremer Bürgerinnen und Bürger richtet. Die Weiterbildung der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wird hier nicht betrachtet.

Ein zentrales Instrument zur landesweiten und institutionenübergreifenden Erhebung der nachgefragten Daten existiert nicht. Zur Beantwortung der Anfrage wurden daher Daten ausgewertet, die von den einzelnen Ressorts geliefert wurden und nicht immer kompatibel sind.

Geliefert wurden Daten von:
  • Der Senatorin für Bildung und Wissenschaft: hier Daten der nach dem BremWBG anerkannten Weiterbildungseinrichtungen sowie der wissenschaftlichen Weiterbildungseinrichtungen;

  • Dem Magistrat der Seestadt Bremerhaven: hier Daten der Volkshochschule Bremerhaven und der Bildungsgemeinschaft Arbeit und Leben Bremerhaven e. V.;

  • Dem Senator für Kultur: hier Daten der Bremer Volkshochschule;

  • Der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales: hier Daten zum Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramm (BAP);

  • Dem Senator für Justiz und Verfassung: hier Daten zum Pädagogischen Dienst.

Die Qualifizierungsmittel aus dem EFRE-Fonds des Senators für Wirtschaft und Häfen werden durch die Senatorin für Arbeit verwaltet und dort erfasst.

Die Landeszentrale für politische Bildung bietet keine Weiterbildung in organisierter Form an. Ihre Daten konnten daher nicht berücksichtigt werden.

Die Darstellung der gelieferten Daten erfolgt im Wesentlichen in aggregierter Form.


Quelle: Antwort des Bremer Senats auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 15. Dezember 2008, Drucksache 17/854


Sie können die vollständige Antwort des Bremer Senats hier als pdf-Datei herunterladen.


Verweise zu diesem Artikel:
Schlagworte zu diesem Beitrag: Lebenslanges Lernen, Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 02.07.2009