Nachrichten-Archiv

Zurück zur Übersicht

In Köpfe und Gebäude investieren

Krisenzeiten für Weiterbildung nutzen

Der Bundesausschuss Politische Bildung (bap) begrüßt die im Konjunkturpaket der Bundesregierung geplanten Ausgaben für die Sanierung von Bildungseinrichtungen, fordert aber die Einbeziehung der Weiterbildungseinrichtungen. Gleichzeitig regt der bap an, bei verstärkt anfallender Kurzarbeit die frei werdende Zeit als Lernzeit auch für Angebote der allgemeinen und politischen Weiterbildung zu nutzen.

„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir in Köpfe und Gebäude gleichermaßen investieren“, so Theo W. Länge, Vorsitzender des bap, dem Zusammenschluss von 30 bundesweit arbeitenden Trägerverbünden und Organisationen der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Länge erinnert an die breit angekündigte „Bildungsoffensive“ von Bund und Ländern auf dem Bildungsgipfel Ende Oktober letzten Jahres. „Wenn die Politik es ernst meint mit dem Anspruch, Deutschland müsse „Bildungsrepublik“ werden, um international wettbewerbsfähig zu bleiben, dann muss sie nun entsprechend handeln“, so Länge. Nach wie vor liegen in Deutschland die Ausgaben für Bildung knapp ein Prozent unter dem OECD-Durchschnitt von sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes
(BIP).

Meist allerdings ist der Blick dabei verengt auf die Bereiche Schule und Hochschule, notwendige Investitionen in Weiterbildungseinrichtungen bleiben aus. „Wer Lebenslanges Lernen fordert, muss auch in Weiterbildung investieren, und zwar sowohl in Infrastruktur wie auch in Inhalte“, so Länge weiter. Gebäude und Ausstattung von Weiterbildungseinrichtungen seien vielfach dringend sanierungs- und modernisierungsbedürftig und dürften vom Konjunkturpaket nicht ausgeschlossen werden.

Weiterhin sollten Ausfallzeiten, bedingt etwa durch Kurzarbeit, von Betrieben aber auch jedem Einzelnen mit Weiterbildungsmaßnahmen sinnvoll genutzt werden. Von einer Engführung rein auf die berufliche Weiterbildung rät Länge dabei ab. Die jetzt angekündigten Sonderprogramme sollten daher neben der beruflichen auch die Förderung der allgemeinen und politischen Weiterbildung umfassen. Gerade Maßnahmen in diesen Bereichen tragen zum Erwerb gesellschaftlicher Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen bei.

Nach Aussage von Bundesbildungsministerin Annette Schavan ist „die Bildungsrepublik ein Land, das den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärkt“. Notwendige Voraussetzung hierfür ist jedoch die Stärkung von Bürgerkompetenzen jedes Einzelnen, um gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen sowie das Verständnis für die gemeinsamen Werte und die Achtung der Grundsätze der Demokratie zu festigen.


Quelle: Pressemitteilung des Bundesausschuss politische Bildung (bap) vom 9. Januar 2009


Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 10.01.2009