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Warten auf die Bildungsoffensive

Es ist beruhigend, zu vernehmen, dass sich der Arbeitsmarkt dank der guten konjunkturellen Lage auch im Monat Oktober positiv entwickelt hat und die Arbeitslosenzahl weiter gesunken ist. Die Bundesagentur für Arbeit weist in ihrem neuesten Monatsbericht auf einen Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 589.000 Stellen (August) hin. Jedoch entfällt nur etwa die Hälfte der Beschäftigungszunahme auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen. Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten nahm dagegen in dem gleichen Zeitraum um 81.000 zu.

Darüber hinaus berichtet die BA von 976.000 ihr bekannten offenen Stellen im Monat Oktober, dies sind 151.000 mehr als im selben Monat des Vorjahres.

Allein aus diesen beiden Informationen des Berichtes der Bundesagentur lässt sich die Erkenntnis ableiten: Den Arbeitgebern fehlt es – mehr denn je – an Fachkräften; Denn Fachkräfte besetzen in der Regel Vollzeitstellen und lassen sich offene Stellen nicht sofort besetzen, mangelt es häufig an den nötigen Qualifikationen.

Allerdings, Fachkräfte werden nicht geboren. Fachkräfte erhält man durch die Qualifizierung in der Aus- und Weiterbildung. Genau dieser für die Entwicklung des Arbeitsmarktes so wichtige Bereich gibt jedoch weiterhin Anlass zur Beunruhigung. Die Zahlen für Eintritte in geförderte Weiterbildungsmaßnahmen sind im September und Oktober zwar erkennbar gestiegen, dies dürfte aber zu einem großen Teil daran liegen, dass auf diese Monate der Maßnahmenbeginn zahlreicher Träger fällt. Verglichen mit den Werten vor Inkrafttreten der Hartz-Gesetzgebung erreichen die Zahlen nicht einmal die Hälfte des damaligen Niveaus.

Der Vorsitzende des Bildungsverbandes, Rudolf Helfrich, meint dazu: „Wir brauchen den Fachkräftemangel nicht mehr zu erwarten, er ist in vielen Bereichen bereits Realität geworden. Die angekündigten Gegenmaßnahmen lassen weiter auf sich warten. Dabei sind sich bei der sogenannten „Bildungsoffensive“ doch alle einig: Die SPD fordert sie – und stellt das Thema „Bildung“ sogar mit ins Zentrum des neuen Parteiprogramms – die Regierung will sie und kürzlich forderte auch der CDU-Wirtschaftsrat eine „neue Allianz von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Gegen Fachkräftemangel wirkt nachweislich nur ein Mittel: Qualifizierung!“


Quelle: Pressemitteilung des Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (Bildungsverband) e.V. vom 31. 10. 2007


Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 10.11.2007