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.info netzwerk-weiterbildung 01/07

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

es bewegt sich etwas in der Weiterbildung. Mit der Vorlage eines Gutachtens zum Bildungssparen will die Bundesregierung ihr Versprechen einloesen, die Weiterbildung gezielt zu staerken. Doch wie so haeufig liegt der Teufel im Detail. Fuer die CDU ist Bildungssparen der Koenigsweg, um die Weiterbildungsbeteiligung zu staerken. "Bildungssparen ist mehr als ein Finanzierungsinstrument. Der Ansatz ist geeignet, das Bewusstsein in der Bevoelkerung zu schaffen, dass Bildung und Weiterbildung gewinnbringende Investitionen sind," so die CDU/CSU in einer Presseerklaerung vom 10. 01. 2007. Ob mit 154 EUR Zulage im Jahr "bildungsferne Schichten" staerker zu persoenlicher Weiterbildung motiviert werden koennen, ist mehr als zweifelhaft.

Denn Bildungssparen loest wesentliche Probleme in der beruflichen Weiterbildung nicht. Wie aus der betrieblichen Weiterbildung der Unternehmen, der beruflichen Weiterbildung von Erwerbslosen und der individuellen beruflichen Weiterbildung (und nur darum geht es beim Bildungssparen) ein Gesamtkonzept der Weiterbildung entstehen soll, ist bisher nicht zu erkennen. Die SPD-Bundestagsfraktion unterstuetzt die Initiative zum Bildungssparen. Fuer sie ist dieser Ansatz aber nur ein erster Schritt hin zu einer umfassenden Weiterbildungsstrategie. "Ein Ergebnis der Anhoerung ist auch, dass die Massnahme angesichts des bestehenden Handlungsbedarfs nicht ausreichend sein kann und zuegig zu einer umfassenden Weiterbildungsstrategie ergaenzt werden muss. So ist die Weiterentwicklung und Neuordnung der staatlichen Weiterbildungsfoerderung ueberfaellig und ein umfassender Weiterbildungspakt bleibt auf der politischen Agenda," so die SPD in ihrer Presserklaerung zur Anhoerung im Deutschen Bundestag. Warten wir ab, was sich im nun folgenden Gesetzgebungsverfahren tut.


Weitere Inhalte:

1. Bildungssparen: FiBS legt dem Bundesbildungsministerium ein 3-Saeulen-Modell zur verbesserten Foerderung der beruflichen Weiterbildung vor
2. Impulse fuer die Finanzierung der beruflichen Weiterbildung
3. Enttaeuschende Bilanz der Hartz-Reformen
4. Termine
5. Impressum
6. .info Netzwerk-Weiterbildung abonnieren und kuendigen


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1. Bildungssparen: FiBS legt dem Bundesbildungsministerium ein 3-Saeulen-Modell zur verbesserten Foerderung der beruflichen Weiterbildung vor
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Das Forschungsinstitut fuer Bildungs- und Sozialoekonomie (FIBS) hat eine im Auftrag des Bundesbildungsministeriums erstellte Studie zum Bildungssparen vorgelegt. Mit einem 3-Saeulen-Modell (Bildungssparen, Vermoegensbildungsgesetz, Darlehen) soll die Beteiligung an der beruflichen Weiterbildung gestaerkt werden.
"Das vorgeschlagene 3-Saeulen-Modell ist in sich stimmig und aufeinander abgestimmt und schoepft die Moeglichkeiten des Koalitionsvertrags soweit wie moeglich aus", fasst Dr. Dieter Dohmen vom FIBS das Modell zusammen.

Auf der Seite Berufliche Weiterbildung http://www.netzwerk-weiterbildung.info/weiterbildung_berufliche.php finden sie die Pressemitteilung des FIBS und Links zum herunterladen der Kurzstudie und der Studie zum Bildungssparen.

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2. Enttaeuschende Bilanz der Hartz-Reformen
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Die Bildungsministerin Annette Schavan will ein Gesetz zum Bildungssparen. Das ist aber nur ein Nebengleis. Was wir brauchen ist ein Gesamtfinanzierungskonzept. Wir stellen die Eckpfeiler vor. Aufgrund der Heterogenitaet des Weiterbildungsbereiches kann es die eine Weiterbildungsfinanzierung nicht geben. Vielmehr bedarf es eines Sets von Instrumenten fuer die Weiterbildungssegmente: "betriebliche Weiterbildung", "individuelle berufliche Weiterbildung" und die "Weiterbildung fuer Erwerbslose".

Die Initiative Bundesregelungen fuer die Weiterbildung kritisiert in ihrer Stellungnahme das Konzept des Bildungssparens. Insbesondere bereits jetzt benachteiligte Gruppen in der Weiterbildung wuerden von diesem Konzept nicht erreicht.

Die Stellungnahme finden sie auf der Seite Berufliche Weiterbildung http://www.netzwerk-weiterbildung.info/weiterbildung_berufliche.php Dort koennen Sie die Stellungnahme auch als pdf-Datei herunterladen.

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3. Enttaeuschende Bilanz der Hartz-Reformen
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Die Evaluation der ersten drei Hartz-Gesetze vermittelt eine enttaeuschende Bilanz. Viele der hoch gelobten neuen Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik haben nahezu versagt. Bei der Foerderung der beruflichen Weiterbildung sieht es ganz anders aus. Durch die Politik fast totgespart, werden ihr gute bis sehr gute Noten gegeben. Auf einen Berufsabschluss ausgerichtete laengere Weiterbildungsmassnahmen fuehren in der Folge zu einer deutlich erhoehten Erwerbstaetigkeit.

Die Studie zeigt aber auch: Immer wieder fallen Massnahmen aus, weil die Agenturen nicht genuegend Bildungsgutscheine ausgestellt haben. Neu ist diese Kritik nicht. Es ist an der Zeit, das ganze Zuweisungsverfahren in Foerdermassnahmen der beruflichen Weiterbildung bei der BA auf den Pruefstand zu stellen.

Den Kurzbericht der Evaluation der Hartzgesetzes I-III finden sie auf der Seite Foerderung der beruflichen Weiterbildung http://www.netzwerk-weiterbildung.info/weiterbildung_foerderung.php

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4. Termine
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Wie viel Markt vertraegt die Aus- und Weiterbildung?

Wenn Wettbewerb in der beruflichen Aus- und Weiterbildung aufgrund veraenderter Foerderbedingungen und Vergaberichtlinien ruinoese Formen annimmt, werden die negativen Folgen fuer die Beschaeftigten, die Bildungsteilnehmer/innen und die qualitaetsbewussten Anbieter abgewaelzt.

Im Seminar sollen die aktuellen Entwicklungen analysiert und Handlungsmoeglichkeiten fuer Betriebsraete entwickelt werden.

Sie finden das Seminarangebot auf der Seite Termine des Bundesfachbereichs http://www.netzwerk-weiterbildung.info/termine_bufb.php .

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5. Impressum
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Herausgeber
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V.
Landesbezirk Niedersachsen Bremen
Projekt Netzwerk Weiterbildung
Brigitte Schuett
Landesfachbereichsleiterin
Bildung Wissenschaft Forschung
Goseriede 10
30159 Hannover

Redaktion: Peter Schulz-Oberschelp
mail to: mailto:mail@netzwerk-weiterbildung.info

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6. .info netzwerk-Weiterbildung abonnieren und kuendigen
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Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 06.02.2007