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Weiterbildung nur für Besserverdienende?

Volker Schneider, renten- und wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE., kritisiert das von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) vorgelegte Konzept zur Weiterbildungsförderung:

Das Angebot richtet sich in erster Linie an Besserverdienende. Die eigentliche Zielgruppe, nämlich Geringqualifizierte und Beschäftigte aus dem Niedriglohnbereich, werden damit nicht erreicht. Diese Menschen müssen ihre ohnehin geringen Ersparnisse für andere Zwecke, nämlich für den Konsum und die Altersvorsorge, einsetzen. Eine Förderung der Vermögensbildung und erst recht Darlehensprogramme gehen an der Lebenswirklichkeit dieser Menschen schlichtweg vorbei.

Auch für Geringqualifizierte und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Niedriglohnsektor muss gelten: Leistung muss sich lohnen. Zuerst muss sich die Attraktivität von Weiterbildungsmaßnahmen positiv verändern, dann steigt auch das Interesse daran und die Bereitschaft, zusätzliche eigene Mittel aufzubringen. Nur in dieser Reihenfolge wird ein Schuh daraus.

Mit dem von Schavan vorgeschlagenen Zuschuss zur Weiterbildung von 154 Euro können bestenfalls Kleinstmaßnahmen gefördert werden. Den Herausforderungen des technologischen Wandels wird man mit einem solchen Programm nicht gerecht. Im Gegenteil. Es steht zu befürchten, dass die Arbeitgeber sich aufgrund dieses Konzeptes aus ihrer Verantwortung verabschieden.

An der Finanzierung der Weiterbildung müssen auch die Arbeitgeber angemessen beteiligt werden. Schließlich ist lebenslanges Lernen ihrer Angestellten und damit der Erwerb notwendiger Qualifikationen in ihrem eigenen Interesse. Gut aus- und weitergebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein Garant für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens.

Quelle: Pressemitteilung der Bundestagsfraktion DIE LINKE 11.01.2007

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 20.01.2007