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Bericht über das Fachgespräch des nordrhein-westfälischen Beschäftigtenforums der Honorardozent/innen in DaF/DaZ-Kursen am 16.09.2006

Die 13 anwesenden Kolleg/innen widmeten sich drei inhaltlichen Themen:
  1. Reaktionen auf die Forderung nach Anstellungsverträgen
  2. Geplante Kürzungen im Weiterbildungsetat des Landes für 2007
  3. Zwischenbericht zur Evaluierung des Integrationsgesetzes
Die vom Beschäftigtenforum erhobene Forderung, die Honorardozent/innen in DaF/DaZ-Kursen in Arbeitsverhältnisse der Volkshochschulen zu übernehmen, um dadurch die Qualität der Kurse zu sichern und die Einkommen und die soziale Absicherung erträglich zu gestalten, hat in der Landespolitik und bei den kommunalen Spitzenverbänden leider keine Resonanz gefunden. Zwar stellt der Städtetag NRW in seinem Schreiben vom 28.07.06 an die Gewerkschaften fest, dass „die Stellung dieser Dozentengruppe aus sozialer Perspektive bzw. wegen der fehlenden sozialen Absicherung problematisch ist“. Er sieht jedoch „vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung der Weiterbildungsförderung des Landes sowie der prekären Haushaltssituation der Kommunen keine Möglichkeit zur Schaffung weiterer hauptamtlicher Beschäftigung an den kommunalen Volkshochschulen.“

Für das Beschäftigtenforum ist die Antwort unbefriedigend. Die Dozent/innen leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration. Aufgrund des Stellenwerts der Aufgabe und der detaillierten Vorgaben ist der Arbeitnehmer/innen-Status das geeignete Regulativ. Diese Feststellung muss unabhängig von der aktuellen Kassenlage der öffentlichen Hände getroffen werden.

Das Beschäftigtenforum kritisiert die von der NRW-Landesregierung geplante Kürzung für die institutionelle Landesförderung der Volkshochschulen und der anderen Weiterbildungseinrichtungen von 18 Mio. EUR und will sich an entsprechenden Aktionen beteiligen. Aufgrund der Stagnation der Landesförderung seit 1982 und die seit 2003 bereits vorgenommenen Kürzungen sieht das Beschäftigtenforum die Gefahr einer Zerschlagung der Weiterbildungsinfrastruktur mit unakzeptablen Folgen:
  • Bildungsbenachteiligte werden weiter ausgegrenzt,
  • es entsteht ein weiterer Schub für prekäre Arbeitsverhältnisse in der Weiterbildung.
Im Rahmen der gewerkschaftlichen Initiativen zur Durchsetzung eines Mindestlohnes in Deutschland ist auch ein Mindeststandard für die zu 73 % akademisch ausgebildeten Honorardozent/innen zu diskutieren. Der vom BMI vorgelegte Zwischenbericht zur Evaluierung des Integrationsgesetzes erbringt den Beweis, dass sich die Lage dieser Beschäftigtengruppe verschlechtert hat: „Im Vergleich zur Bezahlung der Lehrkräfte vor der Einführung der Integrationskurse gibt knapp die Hälfte der Kursträger an, seine Lehrkräfte heute schlechter zu bezahlen. … Durchschnittlich sind es zwei Euro weniger, die Kursträger ihren Honorarkräften nach Einführung der Integrationskurse bezahlen.“

Honorardozent/innen sind nicht wehrlos! Wir haben eine Stimme: Das Beschäftigtenforum ermöglicht uns präzise Forderungen und den für Verbesserungen erforderlichen langen Atem!


Quelle: Mitteilung des Landesfachbereichs Bildung, Wissenschaft und Forschung NRW



Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 25.09.2006