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Bsirske und Clement beraten über Weiterbildungsmaßnahmen

In einem Gespräch mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, wird der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske, heute auf die dramatische Situation in der Weiterbildung hinweisen.

Denn während die Arbeitslosenzahlen ständig steigen, sinkt die Zahl der Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen weiter. Im Jahr 2005 ist die Zahl der Neuanfänger in Weiterbildungsmaßnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 66 Prozent gesunken. Während im Dezember 2002 noch rund 325.000 Menschen an agenturgeförderten Weiterbildungen teilnahmen, sind es zur Zeit noch etwa 116.000 Menschen. Bei den Weiterbildungsträgern wurden bereits 25.000 bis 30.000 Stellen abgebaut. Das entspricht mehr als einem Viertel der Arbeitsplätze. Zahlreiche Träger mussten Konkurs oder Insolvenz anmelden.

Eine der Hauptursachen für diese Entwicklung liegt nach Ansicht von ver.di in dem sogenannten Aussteuerungsbetrag. Dabei handelt es sich um eine Strafgebühr, die die Bundesagentur für Arbeit zahlen muss, wenn sie einem Arbeitslosengeldempfänger innerhalb von zwölf Monaten keine Arbeit vermitteln konnte. Die Ausgaben für Weiterbildungsmaßnahmen werden nicht mit dieser Gebühr verrechnet. Vielmehr entstehen der Bundesagentur durch jede Weiterbildungsmaßnahme zusätzliche Kosten. ver.di fordert daher, dass auf den Aussteuerungsbetrag die Ausgaben der Fort- und Weiterbildung für Arbeitslosengeldempfänger angerechnet werden. Damit könnte ein Anreiz für die Agenturen geschaffen werden, wieder in größerem Umfang weiterzubilden.

In dem Gespräch mit dem Bundesminister wird Bsirske außerdem darauf hinwirken, dass in dem von der Regierungskoalition geplanten Vergabegesetz tarifliche Standards auch aus dem Weiterbildungsbereich als Qualitätsstandards aufgenommen werden, um die Beschäftigungsbedingungen zu sichern.

Quelle: Presseerklärung ver.di 6.5.2005

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 30.04.2006