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Die neue Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit und die Folgen für die Bildungsträger der Region

Podiumsdiskussion mit den Bundestagsabgeordneten Frau Heubaum (SPD), Herrn Dr. Kues (CDU) und Goldmann (FDP), der Landtagsabgeordneten Frau Meta Janssen-Kucz (Grüne), eingeladen sind die Vertreter der Agenturen für Arbeit Nordhorn und Leer, am Freitag, den 19. März 2004 um 15 Uhr
im Zentrum für Jugendberufshilfe der VHS Meppen, Jahnstr. 15, 49716 Meppen.


Mit der Umgestaltung der Bundesagentur für Arbeit hat sich auch die Ausschreibungspraxis für Bildungsmaßnahmen radikal geändert. Die sehr zögerliche und zersplitterte Ausgabe von Bildungsgutscheinen führt zu einem massiven Einbruch an Umschulungsmaßnahmen. Die zentrale Ausschreibung von Trainingsmaßnahmen durch die Regionaldirektionen führt zu einem extremen Verdrängungswettbewerb. Nicht mehr die Qualität der angebotenen Bildungsmaßnahmen und Kenntnisse des regionalen Arbeitsmarktes sind von Bedeutung für den Zugschlag durch die Bundesagentur für Arbeit, nur der Preis für die Teilnehmerstunde ist von Bedeutung.

Mit Dumpingangeboten, die nur durch Lohndrückerei und schlecht bezahlten Honorarkräften durchführbar sind, werden gewachsene und erfolgreiche regionale Strukturen im Bildungsbereich zerschlagen. Die noch alte Bundesanstalt für Arbeit nannte das im Frühjahr 2003 etwas zynisch eine Bereinigung der Trägerlandschaft. Jetzt soll diese Praxis auch noch bei der Vergabe von Bildungsmaßnahmen im Jugendbereich angewandt werden. Mit unabsehbaren Folgen für die Bildungsträger und die Region.

In der Bundestagsdebatte vom 11. Dezember 2003 stellte der Abgeordnete der Grünen, Markus Kurth, richtig fest: "Wir wollen ja ... eine zielgenaue Mittelverwendung erreichen. Das muss durch vernünftige Ausschreibungsbedingungen erfolgen. Zum Beispiel dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es kein sachdienlicher Ansatz ist, die Berufsbildungswerke auf einen Durchschnittskostensatz zu drücken. Vielmehr müssen wir den jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen an einen Weiterbildungsplatz gerecht werden.
Wir müssen nach gewerblichen und kaufmännischen Anteilen unterscheiden. Und wir müssen dafür sorgen, dass nicht 75 Prozent aller Maßnahmen zentral ausgeschrieben werden."

Wir wollen mit Politikern aus der Region und den Vertretern der zuständigen Agenturen für Arbeit in Nordhorn und Leer über die Situation im Bereich der beruflichen Weiterbildung diskutieren. Was kann, was muss sich ändern, damit die berufliche Weiterbildung als ein wesentliches Element bei der Umsetzung des Konzeptes "Lebensbegleitendes Lernen" nicht zu einem hehren Anspruch verkommt, während die Realität mehr von einer Bildungswüste geprägt ist.

Veranstalter

Peter Schulz-Oberschelp
Arbeitskreis Weiterbildung Emsland/Grafschaft Bentheim

Rita Rottau
Verbund zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im Landkreis Emsland

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 03.03.2004