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Zehn Prozent aller Weiterbildungen entfallen auf den Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie

Zehn Prozent aller Weiterbildungskurse in Deutschland entfallen auf den Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die auf einer repräsentativen Befragung von mehr als 10.000 Erwachsenen im Rahmen des Nationalen Bildungspanels (NEPS) beruht.

39 Prozent der Weiterbildungen im Bereich IKT werden im Bereich der kaufmännischen Softwareanwendungen belegt. Hierzu zählen zum Beispiel Weiterbildungen im Umgang mit Office-Anwendungen wie Word und Excel. 18 Prozent der Kurse entfallen auf EDV-Dienstleistungen wie Datenschutz oder IT-Sicherheit. 15 Prozent haben Softwareentwicklung und einfache Programmierung zum Gegenstand. Elf Prozent der Weiterbildungskurse beschäftigen sich mit Software in technischen Anwendungsgebieten wie CAD. Neun Prozent thematisieren fortgeschrittene IT-Anwendungen. Darunter fallen beispielsweise Kurse in Netzwerktechnik oder in komplexen Programmiersprachen wie Java.

Ältere Personen und Geringqualifizierte nehmen generell weniger an Weiterbildung teil als Jüngere und Hochqualifizierte. Betrachtet man nur diejenigen, die sich an Weiterbildung beteiligen, zeigt sich aber, dass IKT-Inhalte auch bei geringqualifizierten Weiterbildungsteilnehmern eine wichtige Rolle spielen. Ältere Personen bilden sich hauptsächlich im Bereich von grundlegenden IT-Anwendungen weiter und belegen die IKT-Weiterbildungskurse häufiger aus rein privatem Interesse als jüngere Personen.

Frauen und Männer nehmen vergleichbar häufig an IKT-Weiterbildungen teil. Allerdings gibt es starke geschlechtsspezifische Unterschiede in den Weiterbildungsinhalten. Während Frauen sich wesentlich häufiger in kaufmännischen Softwareanwendungen weiterbilden, beschäftigen sich Männer häufiger mit fortgeschrittenen IT-Anwendungen und Programmiersprachen.

Die IAB-Studie beruht auf einer jährlichen Befragung von Personen im Alter zwischen 23 und 69 Jahren. Unter den Befragten befinden sich sowohl erwerbstätige als auch nicht-erwerbstätige Personen. Erfasst wurden einerseits Weiterbildungskurse, die beruflich motiviert waren, also beispielsweise durch den Arbeitgeber veranlasst, als Fördermaßnahme aufgrund von Arbeitslosigkeit absolviert oder auch von Beschäftigten selbst finanziert, aber auch Kurse, die aus rein privatem Interesse besucht wurden. Gegenstand der IAB-Studie sind nur die sogenannten non-formalen Weiterbildungskurse, die zu keinem formal anerkannten Abschluss führen. Die Daten zeigen, dass im Durchschnitt 38 Prozent aller Befragten in den Jahren 2009 und 2013 an entsprechenden Weiterbildungskursen teilnahmen. Weiterbildungen im Bereich der IKT bilden dabei die drittgrößte Gruppe unter allen belegten Kursen. An erster Stelle stehen Kurse in den Bereichen Soziales und Erziehung, zum Beispiel Kurse für Lehrer oder Erzieher, an zweiter Stelle Kurse im Bereich Wirtschaft und Verwaltung wie Managementseminare.

Die IAB-Studie ist im Internet abrufbar unter http://doku.iab.de/kurzber/2017/kb1717.pdf.



Quelle: Presseinformation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom 15.8.2017


Schlagworte zu diesem Beitrag: Ältere Beschäftigte, Weiterbildung, Qualifizierung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 15.08.2017

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 28.03.2024