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Dies war ein erster Aufschlag!

Tarifverhandlungen beim Berufsförderungswerk des DGB

Das Berufsfortbildungswerk des DGB hat im März alle Tarifverträge gekündigt. Die Geschäftsführung möchte einen komplett „verschlankten Tarifvertrag“ für den Konzern durchsetzen. Sonderzahlungen sollen in Zukunft erfolgsabhängig gestaltet werden, Stufensprünge im Gehaltstarifvertrag soll es nicht mehr geben. Alle neue eingestellten Kolleginnen im pädagogischen Bereich sollen mit zu „Mindestlohn plus“ – was immer dies heißen mag, entlohnt werden.

Gegen diese Pläne sind Kollegen jetzt in Baden-Württemberg auf die Straße gegangen. Die KollegInnen der Geschäftsstelle 23 haben eine aktive Mittagspause abgehalten. Dies war nur ein erster Aufschlag und nicht die letzte Aktion, so die KollegInnen.

Es folgen weitere Aktionen in anderen Geschäftsstellen. Jetzt ist die Geschäftsführung gefragt ein Angebot auf den Tisch zu legen, über welches man verhandeln kann. Wenn dies nicht geschehen sollte, wird dies nicht die letzte Aktion in der GS 23 sein! Auch sollte der DGB hier auf seine Geschäftsführung ein-wirken, sonst streikt‘s!!!


Informationen zur Tarifsituation im Berufsfortbildungswerk des DGB

Mit Schreiben vom 22.03.2013 hat die Geschäftsführung alle kündbaren Tarifverträge sowohl für die Muttergesellschaft bfw, Düsseldorf (GTV, MTV, TV vermögenswirksame Leistungen) als auch für die Tochtergesellschaften bfw, Berlin (kombinierter GTV/MTV) und inab (MTV) sowie für alle Konzern-Gesellschaften den TV Arbeitszeitflexibilisierung gekündigt. Seit 1.7.2013 werden Neueinstellungen im pädagogischen Bereich zu den Bedingungen des Mindestlohn-Tarifvertrages (12,60 €/Std., 40 Std. WAZ, 29 Tage Urlaub) vorgenommen, sofern die benötigten Kolleginnen und Kollegen zu diesen Konditionen zu bekommen sind. Können Stellen zu diesen Konditionen nicht besetzt werden, werden Zulagen vereinbart, die - je nach dem Verhandlungsgeschick des Bewerbers - in unterschiedlicher Höhe tarifbeständig oder nicht tarifbeständig festgeschrieben werden. Es wird sorgsam darauf geachtet, dass hier keine Gehaltsstruktur erkennbar wird, um auch diesen möglichen Weg der Betriebsräte zu verbauen.

In einem von den Tarifkommissionen mit der Geschäftsführung durchgeführten Sondierungsgespräch wurden die Vorstellungen des Arbeitgebers konkretisiert: Man möchte einen komplett neuen „verschlankten“ Tarifvertrag aushandeln. Insbesondere die jährlichen Sonderzahlungen der bfw-Mitarbeiter (1,5 Gehälter) sollen erfolgsabhängig gestaltet, die Kündigungsfristen auf die gesetzlichen Regelungen zurückgeführt werden. Die Stufensprünge im GTV sollen für alle, die noch nicht die Endstufe erreicht haben, eingefroren werden und man möchte pädagogisches Personal zukünftig nicht mehr gleich behandeln, sondern hier auch die branchenspezifischen Lohn-Unterschiede in den Gewerken berücksichtigen. Im Gegenzug bietet man hierfür an, nach dem 30.6.2013 eingestelltes pädagogisches Personal zu „Mindestlohn plus“ – was immer dies heißen mag -zu entlohnen.






Verweise zu diesem Artikel:
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 17.10.2013

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 28.03.2024